Die drei Säulen der Osteopathie

Erfahren sie mehr über Geschichte und Wirkungsweise der Osteopathischen Medizin


Aufgrund der drei großen Säulen der Osteopathie, strukturell-parietal, cranio-sacral und viszeral, ergibt sich ein ganzheitliches Konzept zur Behandlung von Störungen des Bewegungsapparates. Mit Hilfe osteopathischer Studien wurde die Bedeutung der Zusammenhänge erkannt und eine entsprechende Behandlung entwickelt, die die drei Systeme integriert. Mittlerweile gehen osteopathische Behandlungen über die reine Behandlung von Störungen des Bewegungsapparates hinaus.

Parietale Osteopathie und Die vier Grundsätze von Still

Osteopathie wurde von Andrew Tailor Still begründet. Es handelt sich hierbei um ein rein manuelles Therapieverfahren, das vor allem zur Behandlung von Störungen des Bewegungsapparates dient. Hierbei werden über die Behandlung des knöchernen und bindegewebigen Anteils des Körpers Blockierungen behoben, die Schmerzen verursachen.

Still formulierte vier Grundsätze, die für die osteopathische Behandlung grundsätzlich wichtig sind:

1. Der Körper ist eine Einheit 
Alle Teile des Körpers, auch die Psyche und der Geist sind eine Einheit. Alle Organe und Gewebe arbeiten zusammen. Störungen in der Funktion einzelner Anteile, wie z.B. Muskeln, Knochen, Bänder, Organe oder fasziale Strukturen, wirken sich auf den gesamten Organismus aus.

2. Der Körper besitzt die Kräfte zur Selbstheilung (Regulation)
Diese Kräfte umfassen: Die Eigenregulation über das Vegetativum, das alle Vitalfunktionen des Körpers wie z.B. Atmung und Herzschlag, Darmperistaltik, Wärmehaushalt des Körpers und vieles mehr regelt.

3. Struktur und Funktion wirken zusammen
Dieser Grundsatz besagt, dass in allen Geweben des Körpers ein Verlust der Funktion ebenfalls auf die Struktur auswirkt und umgekehrt. Verliert z. B. ein Organ seine Position durch Ptose (Senkung) und somit seine Struktur, kommt es zu einer Veränderung seiner Funktion, evtl. in Form von Schwäche.

4. In der Behandlung wirken die drei Grundsätze zusammen 
Bei einer osteopathischen Behandlung wirken die drei erstgenannten Grundsätze in sich zusammen und sind gemeinsam an der Regulation der Beschwerden beteiligt.

Cranio Sacrale Osteopathie

Bereits ein Schüler von Still, William Garner Sutherland, begründete die 'Cranio-Sacrale-Therapie', in der es vor allem um die Behandlung des Schädels und des Nervensystems geht. Die Idee ist, dass über die Fluktuation des Liqours entlang des Rückenmarks, Impulse weitergegeben werden.

In der Osteopathie geht man allerdings auch davon aus, dass Bewegungen an den Schädelknochen, vor allem zwischen den Schädelknochen, stattfinden, die den Rest des Körpers beeinflussen können.
Viszerale Osteopathie
Mit der Zeit kam, insbesondere mit der Arbeit von Jean Piere Barral, die Behandlung der Organe, die 'Viszerale Osteopathie' dazu. Die Idee dabei ist, dass die Größe und Schwere des Organsacks grundsätzlich zur allgemeinen Körperstatik beiträgt. Darüberhinaus finden auch Bewegungen der Organe selbst und gegeneinander statt, die in dem Falle, dass es zu Einschränkungen (Narben, Entzündungen etc.) kommt, sich auch auf den Bewegungsapparat auswirken können.
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